BfS – Die für den Strahlenschutz zuständige Bundesbehörde

Für die aufrechterhaltung der Struktur und Verwaltung der Bundesrepublik gibt es u.a. Bundesämter als Bundesbehörden. Für den übergeordneten Bereich Strahlung ist in Deutschland das dem Bundesumweltministerium unterstehende Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zuständig. Die Verwaltung des Bundesamtes verteilt sich auf diese verschiedenen Standorte: Berlin, Bonn, Freiburg, München (Neuherberg) Rendsburg, Salzgitter und Schauinsland. Der Hauptsitz mit der Verwaltung befindet sich in Salzgitter.

 

Standorte der Verwaltung und Zweigstellen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)

Abb. 1: Standorte des Bundesamtes für Strahlenschutz. Quelle: bfs.de

Die Zuständigkeiten und die Fachkompetenzen beziehen sich auf den Strahlenschutz, besonders auf

  • Auswirkungen und Risiken ionisierender Strahlung,
  • Wirkungen und Risiken nichtionisierender Strahlung (z. B. in der mobilen Kommunikation, UV-Schutz),
  • Radiologische Notfallvorsorge,
  • Überwachung der Umweltradioaktivität,
  • Medizinischer und beruflicher Strahlenschutz

Forschung & Forschungsaufträge & Ressortforschungsplan & UFOPlan

Das BfS führt sowohl eigene Forschung und finanziert auch Forschungsprojekte. Die Forschungsprojekte sind Teil des BMU Forschungsplans, der früher auch Umweltforschungsplan abgekürzt auch UFOPlan genannt wurde. Forschungsprojekte werden auf der online Plattform www.evergabe-online.de öffentlich ausgeschrieben.
Ein Beispiel für eigene Forschung aus dem Bereich der Überwachung der Umweltradioaktiviät sind Untersuchungen zur radioaktiven Kontamination von Speisepilzen. Bei diesen Untersuchungen geht es um die Kontamination von Pilzen durch Cäsium-137.

BMU Ressortforschungsplan 2023, Vergabebehörde BfS

Diese Strahlenschutz relevanten Forschungsvorhaben stehen im aktuellen Ressortforschungsplan 2023 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Vergabe erfolgt über das BfS auf evergabe-online.de (Quelle: bmuv.de):

Forschungskennzahl (FKZ) Facheinheit Kurztitel / Thema
3623S12210 WR3, Sechstes Mortalitäts-Follow-up der Kohorte von ehemaligen Beschäftigten der Firma Wismut zum Stichtag
3623S12311 UR1, Radonexposition von Beschäftigten bei Radon-Sanierungsmaßnahmen
3623S12213 UR2, Megatrends und Implikationen auf die Exposition der Bevölkerung durch natürliche Radioaktivität, insb. Radon, in Deutschland
3623S12216 UR2, Identifikation und Quantifizierung anthropogener Einflussgrößen auf Radon in der Bodenluft im urbanen Raum
3623S22521 UR4, Verifizierung des neuen BfS-Berechnungsmodells für die jährliche Bilanzierung der Expositionen durch Ableitungen radioaktiver Stoffe auf dem Wasserpfad
3623S22541 UR3, Evaluierung unbemannter Flugsysteme für die großräumige Messung ionisierender Strahlung im Rahmen der Aero-Gammaspektrometrie
3623S22542 UR6, Untersuchung der Anforderungen an Strahlungsmessgeräte und Messmethodik gemäß StrlSchV und untergesetzlichem Regelwerk für den Bereich der Freigabe sowie Betrachtung der im Bereich der Freigabe eingesetzten Messtechnologien einschließlich deren Eignung
3623S32241 WR1, Strahlen-induzierte kardiovaskuläre Erkrankungen: Deregulation epigenetischer und transkriptioneller Faktoren nach chronischer Niedrigdosisbestrahlung
3623S42360 MB4, Studie zur Verbesserung der individuellen Datenlage des strahlenschutzüberwachten medizinischen Personals für eine genauere personen- und tätigkeitsbezogene Expositionsanalyse
3623S42420 MB3, Evaluation der Uterusdosis bei Schwangeren im Rahmen einer Strahlentherapie mit modernen Bestrahlungsmodalitäten
3623S42472 MB1, Audit im zweiten Teil der Hauptstudie zur Evaluation der Brustkrebsmortalität im Deutschen MammographieScreening-Programm (Mortalitätsevaluation)
3623S52540 UR6, Kritische Analyse von Rechen- und Messmethoden bei der Freimessung geringfügig radioaktiven Materials (Promotionsvorhaben/Vorlaufforschung am BfS)
3623S52542 UR6, Einfluss impliziter konventioneller Randbedingungen auf die Freigabe
3623S62317 SII3 Schutz der Einsatzkräfte – Fragestellungen zum § 117 Absatz 1 und 2 StrlSchG im Rahmen der aktuellen Erarbeitung der Notfallpläne des Bundes
3623S62518 RN2, Recherche und Aufbereitung bestehender Erkenntnisse zur chemischen Jodzusammensetzung bei schweren Unfällen in ausländischen Kernkraftwerken zur Bewertung ihrer Relevanz für die Quellterm und Dosisermittlung
3623S62512 RN2, Maßnahmenblätter als Grundlage für die Besonderen Notfallpläne des Bundes (BNoPl) und Beschreibung der zugrundeliegenden verwendeten Modelle
3623S62513 RN2, Entwicklung und Untersuchung neuer Szenarien im Rahmen von RLZ-Notfallschutzübungen
3623S62515 RN3, Verbesserte Möglichkeiten zur synoptischen Datenprüfung von Messdaten externer Messteams insbesondere in der frühen Nachwolkendurchzugsphase eines RLZ-Ereignisses
3623S62516 RN2, Analyse radiologisch signifikanter Gefährdungspotentiale und Ereignisabläufe zur Konkretisierung von Schutzmaßnahmen im Rahmen der Notfallpläne
3623S72310 MB5, Anforderungen an die Inkorporationsüberwachung medizinischer Beschäftigter im Bereich der zielgerichteten Alphatherapie
3623S72412 WR4, Augenschäden und Blendattacken durch Laserpointer – Zielgruppenspezifische Risikokommunikation
3623S72274 DO4, Eine Untersuchung des Online-Informationsverhaltens von Rezipient*innen im Strahlenschutz
3623S72213 DO4, Durchführung einer repräsentativen Erhebung im Jahr 2023 mit dem Titel “Was denkt Deutschland über Strahlung? Umfrage 2023”
3623S72214 DO4, Die Anwendung von Risikovergleichen im Strahlenschutz – eine theoretisch-empirische Überprüfung
3623S72217 DO4, Untersuchung der Potenziale partizipativer Formate für die Risiko- und Wissenschaftskommunikation des BfS und BMUV
3623S72419 KEMF Erfassung und Bewertung der Schallfelder von für die Allgemeinbevölkerung relevanten Quellen Luft-getragenen Ultraschalls
3623S72320 SII3 Evaluierung der SEWD-Lastannahmen für nach StrlSchG genehmigte sonstige radioaktive Stoffe
3623S72221 SII2 Fragestellungen zu radioaktiven Stoffen im Trinkwas

Ausschreibungen von Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Strahlenschutz 2019 auf www.evergabe-online.de (Auszug)

3619S82470- Wirkungen auf Zellen der Körperoberfläche bei Expositionen mit Zenti- und Millimeterwellen (5G Frequenzen)

Die fünfte Mobilfunkgeneration, kurz 5G, befindet sich aktuell noch im Test und soll ab dem Jahr 2020 kommerziell eingeführt werden. Im Zuge der Einführung sollen zahlreiche neue Frequenzbänder neu besetzt werden, unter anderem auch Frequenzen im Zenti- und Millimeterbereich über 20 GHz und bis zu 86 GHz. Jedoch ist die wissenschaftliche Literatur zu möglichen biologischen Wirkungen im Frequenzbereich über 20 GHz sehr überschaubar und behandelt vielfach Anwendungen im militärischen Bereich oder für therapeutische Zwecke.
Das vorliegende Forschungsvorhaben soll daher mögliche gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung durch die Einführung von 5G ermitteln. Da die Eindringtiefe von Zenti- und Millimeterwellen in den menschlichen Körper in Frequenzbereichen über 20 GHz sehr gering ist, wird durch kommende 5G-Anwendungen hauptsächlich die Haut betroffen sein. Daher sollen in vorliegendem Vorhaben Hautzellen gegenüber zukünftigen 5G-Frequenzen (um die 26-28 GHz und über 40 GHz) exponiert werden. Anschließend sollen mögliche Effekte der Exposition auf die Genexpression und den DNA-Methylierungsstatus untersucht werden.
Veröffentlichung 13.06.2019, Quelle: evergabe-online.de

3619S42460- Daten- und Auswertungsaudits im Zuge der Evaluation der Brustkrebsmortalität im Deutschen Mammographie-Screening-Programm (MSP)

Seit 2009 wird in Deutschland flächendeckend ein organisiertes, qualitätsgesicher-tes Mammographie-Screening-Programm (MSP) angeboten. Erklärtes Ziel des MSP ist – neben der Sicherstellung einer Brustkrebsfrüherkennung auf höchstem Qualitätsniveau – die langfristige Senkung der Brustkrebssterblichkeit.
Um die langfristige Wirkung des MSP auf die Brustkrebssterblichkeit zu evaluieren hat das BfS ein Forschungsvorhaben an die Universität Münster vergeben („Mortalitätsevaluation“). Nach vorgeschalteten Machbarkeitsstudien ist 2018 die Hauptstu-die angelaufen. Zur Qualitätssicherung der Hauptstudie sollen – im Rahmen des hier ausgeschriebenen Vorhabens für den ersten Teil der Hauptstudie (2018-2020) – Daten-, Prozess- und Auswertungsaudits durch ein unabhängiges Expertengremium durchgeführt werden.

Veröffentlichung 13.06.2019, Quelle: evergabe-online.de

3619S82469 – Smart cities: Abschätzung der Gesamtexposition des Menschen durch zusätzliche 5G Mobilfunktechnologien anhand modellierter Zukunftsszenarien

Die Exposition der Bevölkerung mit den elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks unterliegt durch den technologischen Fortschritt einem ständigen Wandel. Mit Einführung der fünften Mobilfunkgeneration werden langfristig zahlreiche technische Neuerungen im Bereich der Sende- und Empfangstechnik sowie völlig neue Anwendungsfelder und sich damit verändernde Expositionsszenarien erwartet. Es ist davon auszugehen, dass sich zukünftig in den Städten eine deutlich erhöhte Anzahl von Sendeanlagen mit kleinen Sendeleistungen vergleichsweise nah an der exponierten Allgemeinbevölkerung befinden wird. Quantitative Auswirkungen auf die Exposition des Menschen sind derzeit unklar, es wird jedoch erwartet, dass die Streubreite zunehmen wird.
Im Strahlenschutz ist eine hinreichend genaue Beschreibung der zukünftigen Exposition der Allgemeinbevölkerung Voraussetzung für ein proaktives Handeln. Hierzu sollen mithilfe eines interdisziplinären Ansatzes aus Zukunftsforschung, Modellierung und Computersimulationen Expositionsszenarien entwickelt werden, aus denen anschließend eine Vorhersage der zukünftigen Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung mit den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks abgeleitet wird.
In diesem Vorhaben soll der aktuelle Stand der drahtlosen Kommunikationstechnologien einschließlich der fünften Mobilfunkgeneration zusammengetragen und durch eine realistische Abschätzung der zukünftigen Entwicklung (Technik, Ausbau, Nutzung) komplettiert werden. Unter Berücksichtigung aktuell verfügbaren Kartenmaterials (vorzugsweise deutscher Städte) soll ein Computermodell entwickelt werden, das die gegenwärtige Situation widerspiegelt. Mithilfe realistischer Annahmen über die zukünftige Entwicklung sollen mehrere Computerszenarien entwickelt werden, die mögliche zukünftige Entwicklungen des Mobilfunks beinhalten. Die daraus mithilfe von geeigneten Computersimulationen abzuleitenden Expositionsmuster sollen hinsichtlich ihrer Grenzwertausschöpfung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und übersichtlich verglichen werden. Daraus sollen Aussagen über die voraussichtliche Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung getroffen werden.

Leistungsbeschreibung

Es ist Amtsaufgabe des BfS, die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung, welche von elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldern ausgehen, zu ermitteln. Für Risikoabschätzungen sind jedoch belastbare Expositionsdaten erforderlich. Durch Einführung der fünften Mobilfunkgeneration werden sich neue Feldstärkeverteilungsmuster ergeben, sodass eine Erhöhung der Feldstärken-Streubreite erwartet wird. Eine generelle Aussage bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung ist jedoch nicht möglich. In diesem Vorhaben sind mithilfe eines interdisziplinären Ansatzes aus Zukunftsforschung (Vorhersage von Technologietrends) und Computermodellierung repräsentative Szenarien zu entwickeln, die Eigenschaften der gegenwärtigen
Mobilfunknetze (einschließlich drahtloser Netz-Zugangstechnologien, Infrastruktur und Endgeräte) sowie absehbare Eigenschaften der zukünftigen Entwicklung widerspiegeln. Mithilfe geeigneter Berechnungsverfahren sind für unterschiedliche Expositionssituationen dieser Szenarien typische realistische Feldstärkeverteilungen abzuleiten. Anhand der Ergebnisse ist die voraussichtliche Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung mit hochfrequenten elektromagnetischen
Feldern zu beschreiben.

2. Kenntnisstand und Rahmenbedingungen

Die Exposition der Bevölkerung mit den elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks unterliegt durch den technologischen Fortschritt einem ständigen Wandel. Die bisherigen Mobilfunknetze und drahtlosen Netzzugangstechnologien werden in Zukunft durch Technologien der fünften Mobilfunkgeneration ergänzt werden. Mit Einführung der fünften Mobilfunkgeneration werden langfristig zahlreiche technische Neuerungen im Bereich der Sende- und Empfangstechnik sowie neue Anwendungsfelder und damit veränderte Expositionsszenarien erwartet. Es ist davon auszugehen, dass sich zukünftig in den Städten und Gebäuden eine deutlich erhöhte Anzahl von Sendeanlagen mit kleinen Sendeleistungen vergleichsweise nah an der exponierten Allgemeinbevölkerung befinden wird (Smart Cells, IoT, SmartMeters
etc.).

Räumliches Multiplexing wird bereits in den gegenwärtig genutzten Mobilfunkgenerationen in einem gewissen Maße eingesetzt, jedoch wird das sogenannte „Beam-Forming“, also das gezielte Befelden des Empfängers durch
Veränderung des Antennendiagramms insbesondere in der fünften Mobilfunkgeneration eine tragende Rolle spielen. Dies stellt im Vergleich zu konventionellen Basisstationen mit unveränderlichem Antennendiagramm besondere Herausforderungen an die Immissionsbestimmung. Da die neue Mobilfunkgeneration noch nicht eingeführt worden ist, können messtechnisch erfasste Immissionsdaten naturgemäß nicht vorliegen. Aus Strahlenschutzsicht ist es jedoch hilfreich, frühzeitig Veränderungen von Expositionsmustern zu erkennen oder vorauszusagen. Als Möglichkeit, neue Expositionsmuster vorauszusagen, kommen berechnete Zukunftsszenarien in Betracht, die auf sinnvollen Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Technik und deren Anwendung in der Gesellschaft beruhen.
Auf dem Gebiet der Funknetzplanung haben sich mehrere (zumeist auf strahlenoptischen oder feldtheoretischen Berechnungsverfahren basierende) Programmpakete zur Vorhersage der Netzabdeckung etabliert. SIRADEL1, Remcom2, altairhyperworks3 und weitere Hersteller werben damit, dass in die angebotenen Programmpakete bereits technologische Aspekte von 5G-Netzwerken implementiert sind. Das zugehörige 3D Kartenmaterial berücksichtigt dabei neben Bauwerken auch die Vegetation.
Zusätzlich zur messtechnischen Expositionserfassung hat das BfS bereits in der Vergangenheit auf Modellierung und Simulationen beruhende Expositionsdaten für Szenarien des Mobilfunks erheben lassen. So wurden beispielsweise groß- und kleinräumige Simulationen zur Ermittlung der Exposition durch verschiedene Konfigurationen von UMTS-Sendeanlagen4 oder WLAN-Hotspots5 durchgeführt.
Durch eine ähnliche Vorgehensweise sollen in diesem Vorhaben hypothetische, aber realistische urbane Szenarien entwickelt werden und hinsichtlich des Einflusses der flächendeckenden Einführung der fünften Mobilfunkgeneration auf die Immissionen hochfrequenter elektromagnetischer Felder untersucht werden. Daraus sollen Aussagen zur voraussichtlichen zukünftigen Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung abgeleitet werden.

3. Einzelzielsetzungen/ Gliederung der Aufgabe

Primärziel des Vorhabens ist die realistische Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Gesamtexposition der Allgemeinbevölkerung mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern, die sich voraussichtlich durch die Einführung der
fünften Mobilfunkgeneration in Deutschland ergeben wird. Hierzu sind in einem interdisziplinären Ansatz aus Zukunftsforschung, 3D-Modellierung und Computersimulationen realistische repräsentative Expositionsszenarien zu erstellen.
Es sind hierbei urbane Szenarien zu betrachten, die Funktechnik (hiermit sind im Rahmen dieser Leistungsbeschreibung Infrastruktur und Endgeräte der Mobilfunknetze und drahtlosen Netzzugangstechnologien zu verstehen)
enthalten. Der Immissionsbeitrag des jeweiligen körpernah betriebenen Endgerätes (z.B.: das Mobiltelefon, das sich genau am Ort der Immissionsbestimmung befindet) ist nicht Bestandteil des Vorhabens. Das Vorhaben ist in mehreren Arbeitspaketen zu
bearbeiten.

3.1. AP 1: Aufarbeitung des relevanten Standes von Wissenschaft und Technik

Ziel: Der für die Zwecke des Vorhabens relevante Stand von Wissenschaft und Technik ist in einem eigenständigen fachlichen Bericht dargestellt und der Bericht enthält eine detaillierte, begründete und bewertbare Darstellung der vom Auftragnehmer zur Bearbeitung der Aufgabenstellung gewählten Vorgehensweisen.
In AP1 ist eine ausführliche Zusammenfassung der im Zuge des flächendeckenden 5G-Betriebes zu erwartenden Funktechnik (u. a. Antennentypen, Frequenzen, Bandbreiten, Sendeleistungen, Geräteklassen, Bauformen, Protokolle etc.), Anwendungen/Nutzungsmuster, regulatorischen Details und weiterer für das Vorhaben relevanter Parameter zu erstellen. Dies ist ebenfalls für die gegenwärtig typischerweise in Deutschland eingesetzte Funktechnik durchzuführen.
Aus den derzeit etablierten analytischen und numerischen Simulationsverfahren/Ausbreitungsmodellen oder Berechnungsverfahren zur Bestimmung von Feldverteilungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks (einschließlich der fünften Mobilfunkgeneration) sind unter Angabe einer ausführlichen Begründung die für das Vorhaben am besten geeigneten auszuwählen und unter Hinweis ggf. notwendiger Erweiterungen detailliert zu beschreiben. Einschlägige Empfehlungen sind dabei zu berücksichtigen. Selbiges ist für das für die Durchführung des Vorhabens vorgesehene Konzept zur Vorhersage der zukünftigen Entwicklung und für das vorgesehene Kartenmaterial durchzuführen. Etwaige für das Vorhaben notwendige Eigenentwicklungen sind ebenfalls zu beschreiben.
Die gewählten Herangehensweisen/Softwarepakete/Kartenmaterialien sind (sofern jeweils zutreffend) hinsichtlich Genauigkeit, Reproduzierbarkeit und ihrer Eignung Feldverteilungen vorherzusagen, zu diskutieren. Der in AP1 ermittelte Sachstand ist in einem eigenständigen Bericht zu dokumentieren und der Auftraggeberin in der ersten Phase der Vorhabens-Bearbeitung zur Verfügung zu stellen. Der Bericht muss Lesern mit fachlicher Grundkompetenz ermöglichen, sich einen Überblick über die relevanten bisherigen Arbeiten des Auftragnehmers und anderer Stellen zu verschaffen und einen Zugang zu den maßgeblichen Unterlagen zu finden. Für den Bericht ist die für das Vorhaben einschlägige Fachliteratur zu sichten und zu bewerten.

3.2. AP 2: Vorhersage und Erstellung modellierter Szenarien

Ziel: Der gegenwärtige Entwicklungsstand der Funktechnik sowie verschiedene realistische (im Zuge der Einführung der fünften Mobilfunkgeneration) mögliche Entwicklungen der Funktechnik sind ausgearbeitet und als Szenarien in dreidimensionale Computermodelle umgesetzt.
In AP2 sind basierend auf dem in AP1 ausgearbeiteten Wissensstand und unter Zuhilfenahme von geeigneten Methoden der Zukunftsforschung drei verschiedene mögliche absehbare Entwicklungen der Funktechnik bis einschließlich der fünften
Mobilfunkgeneration (u.a. betreffend Technik, Nutzungsverhalten Auslastung, Netz-Ausbau, Anwendungen) ausführlich zu beschreiben. Es sind insbesondere Entwicklungen, die einen Einfluss auf die Exposition haben können, zu betrachten.
Basierend auf den Erkenntnissen aus AP1 ist ein realistisches repräsentatives (6) dreidimensionales Computermodell einer Stadt mit Mobilfunkversorgung (u. a. bestehend aus Funktechnik und die Feldausbreitung beeinflussende Topologie und Objekte) zu erstellen, das vorzugsweise auf dem Kartenmaterial deutscher Städte beruht. Das Computermodell muss sich zur ortsaufgelösten Berechnung von Feldverteilungen eignen.
In diesem Modell ist als erstes Szenario der gegenwärtige Stand des Ausbaus und Auslastung der Funktechnik sinnvoll abzubilden. Es sind kommerzielle und hoheitliche Netze, WLAN und weitere zu den Immissionen beitragende Komponenten zu berücksichtigen. Dieses Szenario (also das Computermodell, das die gegenwärtige Situation abbildet) ist um die ausgearbeiteten drei Szenarien der zukünftigen Entwicklung weiterzuentwickeln, sodass eine sinnvolle, repräsentative (7) Nachbildung der Vorhersagen erreicht wird.
Die insgesamt vier Szenarien müssen realistisch sein, das heißt, unter anderem sind Vorgaben der Funknetzplanung, rechtliche und normative Rahmenbedingungen, physikalische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.
Die Sinnhaftigkeit der Szenarien ist ausführlich zu begründen.

3.3. AP 3: Entwicklung einer für das Vorhaben geeigneten Methodik zur realistischen Vorhersage der Feldverteilungsmuster, die durch die Einführung der fünften Mobilfunkgeneration entstehen könnten

Ziel: Ein geeignetes Verfahren zur realistischen Vorhersage der Feldverteilungsmuster ist entwickelt.
Abhängig von der für die Funknetzplanung angenommenen und der tatsächlichen Endgeräts-Dichte bzw. der Verteilung der Endgeräte in einem Gebiet, dem Nutzerverhalten, der Verteilung der Sendeanlagen, Funkfrequenzen, Feldausbreitungsphysik, Beiträgen mehrerer Anlagen, Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit sowie der seitens der Netzausrüster und Netzbetreiber implementierten Algorithmen zur dynamischen Anpassung von Sendeleistungen und Antennendiagrammen kann die Feldverteilung räumlich und zeitlich stark schwanken.
Unter Berücksichtigung dieser und der in AP1 identifizierten weiteren relevanten Aspekte sowie der rechtlichen, normativen, und physikalischen Rahmenbedingungen ist ein (ggf. auf kommerziell oder frei erhältlicher Software basierendes) Verfahren zu entwickeln, das sich zur realistischen Abschätzung der Feldverteilungen, die von den in AP2 entwickelten Szenarien ausgehen, eignet. Das Verfahren muss dazu geeignet
sein, Feldverteilungsmuster bzw. deren Hauptkomponenten zu kategorisieren und immissionsbestimmende Variable zu isolieren. Auf Genauigkeit und Unsicherheiten des entwickelten Verfahrens ist einzugehen. Es wird empfohlen AP2 und AP3 zeitlich parallel  durchzuführen.
Der in AP2 und AP3 ermittelte Sachstand ist in einem eigenständigen Bericht zu dokumentieren und der Auftraggeberin nach Abschluss von AP2 und AP3 zur Verfügung zu stellen.

3.4. AP 4: Bestimmung der Feldverteilungsmuster durch Simulationen

Ziel: Repräsentative8 Feldverteilungsmuster, die sich durch die in AP2 entwickelten vier Szenarien ergeben, sind bestimmt. Feldverteilungsbestimmende Parameter und Möglichkeiten zur Immissionsminderung sind bekannt.
In diesem Arbeitspaket sind Simulationen der Feldverteilungen in den vier Szenarien durchzuführen, daraus typische realistische Feldverteilungsmuster zu bestimmen und hinsichtlich der zu erwartenden Grenzwertausschöpfung zu diskutieren. Hierfür ist
das in AP3 entwickelte Verfahren anzuwenden. Dabei ist sowohl die typische mögliche Exposition in direkter (durch die Allgemeinbevölkerung zugängliche) Nähe der Sendeanlagen sowie die typische Exposition über größere Bereiche von besonderem Interesse. Die Feldverteilungsmuster der Szenarien sind zu vergleichen, zu kategorisieren und sich aus den Feldverteilungsmustern ergebende Hauptquellen/-Quelltypen sowie Möglichkeiten zur Immissionsminderung zu identifizieren.

3.5. AP 5: Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung und Identifizierung des weiteren Forschungsbedarfes
Ziel: Es existiert eine begründete Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Exposition der Allgemeinbevölkerung und offene Fragestellungen sind benannt.
Die Aussagekraft des Vorhabens ist begründet zu bewerten. Aus den Ergebnissen der Arbeitspakete ist die zukünftige Exposition der Allgemeinbevölkerung zu diskutieren sowie weiterer Forschungsbedarf zu identifizieren.

1 https://www.siradel.com
2 https://de.remcom.com/
3 https://altairhyperworks.com/
4 C. Bornkessel, M. Schubert, M. Wuschek and P. Schmidt: Bestimmung der realen Feldverteilung von
hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in der Umgebung von UMTS-Sendeanlagen abrufbar
unter http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/dosimetrie/dosimetrie_abges/dosi_025.html
5 G. Schmid, D. Lager, P. Preiner, R. Überbacher and S. Cecil Bestimmung der Exposition bei
Verwendung kabelloser Übermittlungsverfahren im Haushalt und Büro abrufbar unter http://www.emfforschungsprogramm.
de/forschung/dosimetrie/dosimetrie_abges/dosi_030.html
6 Repräsentativ im Sinne von für Deutschland mindestens 10 typische Expositionssituationen nachbildend (davon zwei Indoor).
7 Repräsentativ im Sinne von für Deutschland jeweils mindestens 10 typische Expositionssituationen des zukünftigen Mobilfunknetzes nachbildend (davon zwei Indoor).
8 Repräsentativ im Sinne von einer Zusammenstellung der für das jeweilige Szenario typischen Muster (bei verschiedenen Expositionssituationen, Eingangsparametern wie Auslastung, Nutzerdichte etc.)

Veröffentlichung 13.06.2019, Quelle: evergabe-online.de

UFOPlan Forschungsvorhaben 2018 zum Strahlenschutz

Hier sind die Forschungsvorhaben aus 2018 für den Bereich Strahlenschutz aufgelistet (Quelle: bmu.de). Der UFOPlan 2019 ist noch nicht veröffentlicht.

  • Fünftes Mortalitäts-Follow-Up (Todesursachen-Recherche) der Kohorte von ca. 60.000 Wismutbeschäftigten zum Stichtag
  • Follow-Up der Gesundheitsdaten für Studienteilnehmer der Wismut-Bioprobenbank
  • Ermittlung der aktuellen Verteilung der Radonkonzentration in deutschen Wohnungen
  • Fortentwicklung von Programmen und Codes zur Modellierungen des Verhaltens von Radon am Arbeitsplatz und Validierung der
  • Entwicklung und Erprobung eine ODL-Referenzmesssonde für die Messgröße H*(10)
  • Studie über die Notwendigkeit, Möglichkeit und Machbarkeit der Ablösung von hochradioaktiven Strahlenquellen durch alternative Technologien in Deutschland
  • Aufbau und Charakterisierung eines Strahlenschutz-Referenzfeldes zur Sicherstellung des Strahlenschutzes an Beschleuniger-Anlagen in Medizin und Forschung und zur Prüfung und Kalibrierung entsprechender Messgeräte
  • Bearbeitung von fachlichen Fragestellungen bei der Wahrnehmung der Bundesaufsicht im Strahlenschutz zur Umsetzung des
  • Strahlenschutzrechts sowie Bewertungen von kurzfristigen Fragestellungen bei der Bundesaufsicht
  • Proteinexpressionsänderungen nach chronischer Strahlenbelastung in Nukleararbeitern und Uran exponierten Bergarbeitern
  • Validierung genetischer Loci, die das Lungenkrebsrisiko in Abhängigkeit von der Radonexposition erhöhen – Qualitätskontrolle

Kontakt & Anschrift & Telefon

Das Bundesamt ist zu erreichen unter:

Bundesamt für Strahlenschutz
Willy-Brandt-Straße 5
38226 Salzgitter
Deutschland

Telefon: 03018 333-0
Fax: 03018 333-1885
E-Mail ePost@bfs.de

Verbraucheranfragen info@bfs.de
Pressestelle presse@bfs.de

Geschichte und Entwicklung des BfS

Unmittelbar nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl gab es Verwirrung um die Zuständigkeiten zwischen dem Bund und den Ländern. Als Konsequenz daraus sollte eine Fachaufsichtsbehörde für die Themen Kernbrennstofftransport, Entsorgung radioaktiver Abfälle, nukleare Sicherheit und Strahlenschutz geschaffen werden. Dazu wurde 1989 das Bundesamt für Strahlenschutz gegründet.

Im Jahr 2016 hat der Gesetzgeber die staatlichen Institutionen an die aktuellen Entwicklungen und Zuständigkeiten angepasst. Die Konsequenz für das BfS war, dass es sich nun auf die Bundesaufgabe Strahlenschutz konzentriert:

Strahlenschutz und Umwelt sowie
Strahlenschutz und Gesundheit.

Die Verantwortlichkeiten als Betreiber der Endlagerprojekte einschließlich der Endlager Konrad und Morsleben sowie der Schachtanlage Asse wurden in der neu gegründeten Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), dem Bundesunternehmen für die Endlagerung radioaktiver Abfälle, gebündelt. Lizenzen für Zwischenlager und Kerntransporte, für die das BfS seit langem verantwortlich ist, erteilt das Bundesamt für atomare Sicherheit (BfE).

Aufgabengebiete

Das BfS setzt sich für die Sicherheit und den Schutz von Mensch und Umwelt vor Schäden durch ionisierende und nichtionisierende Strahlung ein. Auf dem Gebiet der ionisierenden Strahlung gibt es z.B. g., Röntgendiagnostik in der Medizin, Sicherheit beim Umgang mit radioaktiven Stoffen in der Nukleartechnik und der Schutz vor erhöhter natürlicher Radioaktivität. Die Arbeiten auf dem Gebiet der nichtionisierenden Strahlung umfassen den Schutz gegen ultraviolette Strahlung und die Auswirkungen der mobilen Kommunikation.

Von besonderer Bedeutung sind neben der Abwehr von unmittelbaren Gefahren auch die Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung, der in der Arbeitswelt Beschäftigten sowie der Patienten im medizinischen Bereich.

Organisationsstruktur und Dateiplan

Im Bundesamt für Strahlenschutz sind die Organisationsstruktur (Organigramm) und die Struktur des Dokumentenmanagements (Aktenplan) in Organisationsplänen dargestellt. Die Organisationsstruktur des Bundesamt für Strahlenschutz wurde in einem Organigramm dargestellt, das Informationen über die organisatorischen Einheiten des BfS und deren Aufgabenverteilung enthält. Das BfS trifft wichtige personelle und organisatorische Entscheidungen nur mit Zustimmung des Bundesumweltministeriums (BMU). Einzelheiten hat das BMU in einem Delegationsbeschluss geregelt.

Der Hauptsitz des BfS befindet sich in Salzgitter; Weitere Fachbereiche sind in Berlin, Neuherberg bei München, Bonn und Freiburg angesiedelt. Diese Seite enthält den genauen Standort der Büros mit Karten und Anweisungen, wie Sie sie finden können.