Für die Dokumentation der Dynamik von Radionukliden in Böden ist der Bezug auf ein bestimmtes Bodenvolumen nötig. Dazu muss der Bodenkörper volumenecht entnommen werden. Für Forschungsprojekte entnehmen wir seit mehr als 30 Jahren Bodenproben mit einem Bohrstock.

Durch die in regelmäßigen Abständen erfolgte Bodenentnahme auf Dauerprobeflächen konnten wir beispielsweise die Verlagerung von Cäsium 137 in Waldböden dokumentieren und mathematische Modelle prüfen. Voraussetzung dafür war die Anwendung
Der Einsatz eines Bohrstocks war dabei wichtig um eine gleichartige Bodenentnahmepraxis zu gewährleisten.
Aufbau und Anwendung des Erdbohrers
Der Bohrer besteht aus einem 30 cm langen, holen Stahlrohr. An seinem Ende ist ein 3 cm langes zugespitztes Stahlrohr aufgeschraubt. Dieses erleichtert das Eindringen in den Boden und kann nach Abnutzung ausgetauscht werden. Auf das Roh ist eine 60 cm lange Stange samt Schlagkopf mit Querbohrung für die Arretierung einer Stange geschweißt.
Arbeiten mit dem Bohrstock
Der Bohrstock wird durch Schläge mit einem Spezialhammer aus Kunststoff auf den Bohrkopf händisch in den er Boden getrieben.
Nach erreichen der gewünschten Entnahmetiefe kann der Erdbohrer durch Drehen und horizontalem Ziehen an der am Bohrkopf befindlichen Querstange wieder aus dem Boden gezogen werden.
Durch Bedienen einer Kurbel wird der Bohrkern über eine Mechanik aus dem Stahlrohr gewonnen.

Je nach der Fragestellung wird der Bohrkern in die entsprechenden Horizonte oder in Schichtfolgen von z. B. 2 cm geteilt und das Bodenmaterial in beschriftete Polyethylen-Tüte verbracht.
Oft werden aufgrund der Variabilität von Bodeneigenschaften selbst auf Kleinstandorten üblicherweise mehrere Bohrkerne in unmittelbarer Nachbarschaft entnommen und die entsprechenden Schichten zu einer Mischprobe vereinigt.
Bei eigenen Untersuchungen wurden auch schon vereinzelt Hirschtrüffel in einem Bohrkern gefunden.
Literatur
LUFA Nord-West Bodenentnahme
LUFA NRW Probenahme
Uni Bayreuth – praktische Anwendung im Projektseminar