Abgesehen von der dominierenden Elaphomyces granulatus und der mit Abstand folgenden Elaphomyces muricatus sind die anderen Hirschtrüffelarten eher selten. Inwie weit eine Klimaänderung die Relationen in den Vorkommen verändern werden erst die nächsen Jahrzehnte zeigen. Elaphomyces cyanosporus gehört bei uns zu den sehr seltenen Arten.
Elaphomyces cyanosporus Tul. & C. Tul. ist eine ziemlich charakteristische Art, die 1851 von den Brüdern Tulasne in ihren Fungi Hypogei beschrieben und nach ihren blaugrünen Sporen benannt wurde. Montecchi & Sarasini (2000) geben an, dass die Art in Italien recht häufig vorkommt und unter verschiedenen Laubbäumen in Höhenlagen von 500-1000 m gefunden wurde. In vielen Ländern handelt es sich aber offenbar um eine seltene Art, denn in Frankreich, Spanien, Tschechische Republik und Polen steht Elaphomyces auf der Roten Liste. Die Art wurde inzwischen auch in Großbritannien nachgewiesen.
Steckbrief
Speisepilz | ungenießbar, Fruchtkörper haben keinen Speisewert |
Biologie – Ökologie | Mykorrhiza-Pilz, Baumpartner: besonders Buche, Eiche , offenbar eher auf basischen als auf sauren Böden sehr selten |
Systematik | Ascomyceta > Eurotiomycetes > Eurotiomycetidae > Eurotiales > Elaphomycetaceae > Elaphomyces |
Fruchtkörper | unterirdisch |
Größe: 0,01 – 2 cm | |
Gewicht 0,01 g bis 3 g | |
Peridie | Exoperide schwarz mit kleinen, unregelmäßig geformten Warzen |
Gleba | Farbe der Sporenmasse: anfänglich weißlich, grau, reif: blau, dunkelviolett, spinnwebartig pulvrig |
Sporen | Farbe: türkis, Größe: rund, 26 – 30 µm, Ornament 2 µm, netzartige Struktur |
Sporen Verbreitung: Mykophagie (Wildschweine, Kleinsäuger) | |
Geruch | unbekannt |
Vorkommen | unbekannt |
Fundorte | Mischwälder |
Besonderes | nicht bekannt |
Synonyme | Ascoscleroderma cyanosporum (Tul. Und C. Tul.) Clémencet 1932 |
Lycoperdastrum cyanosporum (Tul. & C. Tul.) O. Kuntze 1891 | |
Englisch | nicht bekannt |
Exploration-Typ | vermutlich: Short-Distance-Exploration-Type |
Morphologie
Das Peridium ist mit flachen, groben, unregelmäßig geformten schwarzen Warzen verziert, während die Peridialoberfläche schwarz ist. Die Sporen sind globös, in KOH einzeln dunkelbraun und in der Masse etwas dunkler, 27 – 30 μm breit, bei einem Mittelwert von = 28 μm inklusive dem Ornament. Das komplettes Retikulum mit Alveolen ist unter dem Lichtmikroskopie 3-4 μm breit × 2-3 μm ist groß. Unter dem Rasterelektronenmikroskop zeigt die Sporenornamentik ein vollständiges Retikulum mit groben Graten (4E -F). Die peridiale Oberfläche von E. cyanosporus besteht aus flachen, unregelmäßig geformten Warzen.
Ökologie von Elaphomyces cyanosporus
Über die Biologie der blausporigen Hirschtrüffel ist kaum etwas bekannt, selbst die intensive Umweltanalyse Suche im Web liefert keine Ergebnisse.
E. cyanospurus wurde von uns, trotz intensiver Suche, weder im Pfälzer Wald noch im Bayerischen Wald in Höhenlagen gefunden.
Sporen
Die Sporen haben haben retikuläre Ascosporenverzierungen mit kurzen, fingerartigen Projektionen vom Wandrand.
Verbreitung & Vorkommen
E. cyanosporus ist in Deutschland sehr selten.
Literatur
Castellano et al 2018: Three new black Elaphomyces species (Elaphomycetaceae, Eurotiales, Ascomycota) from eastern North America with notes on selected European species. Fungal Systematics and Evolution · June 2018. Link
Montecchi A., Sarasini M.; 2000: Funghi Ipogei d’Europa. – Associazione Micologica Bresadola. Trento. 572–573
Tulasne L.R., Tulasne C. 1851. Fungi Hypogaei
Uzun Y, Kaya A, Yakar S (2016). Elaphomyces cyanosporus Tul. & C. Tul.: A New Hypogeous Species Record for Turkish Macromycota from Tonya (Trabzon) District. International Conference on Biological Sciences (ICBS) Konya, Turkey, October 21-23, 2016. Abstract book p. 155.
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