WaschbĂ€r Jagdstrecke – Jagdstatistik der Erlegungen von Procyon lotor

Der deutsche WaschbĂ€rbestand geht auf wenige Tiere zurĂŒck, die um 1930 in Deutschland freigelassen wurden. Die Tiere haben sich als Generalisten schnell an die Lebensbedingungen angepasst und offenbar sehr stark vermehrt. Zumindest deuten die Erlegungen darauf hin. In der Abbildung 1 ist Jagdstrecke des WaschbĂ€ren in Deutschland dargestellt.

Entwicklung der Erlegungen von WaschbÀren in Deutschland Jagd

 

Abb. 1: Jagdstatistik zum WaschbÀren in Deutschland von 1995 bis 2020 Erlegungsdaten und exponentieller Fit (rote Punktlinie). Quelle: wild-monitoring.de

Deutliche Zunahme der Erlegungen im Zeitverlauf

Wie aus der Grafik hervorgeht, sind die Erlegungen von 1995 bis 2020 sehr stark angestiegen. Ein exponentieller Fit beschreibt die Entwicklung bisher relativ gut. In wie weit die Erlegungen ein exponentielles Wachstum des tatsÀchlichen Bestands wiedergeben ist fraglich. Im Jagdjahr 1996/1997 wurden 5.059 WaschbÀren erlegt. 2009/2010 waren es bereits 49.785 Tiere, 2019/2020 dann der bisherige Höchstwert von 202.293 WaschbÀren. Erlegungen von Procyon lotor folgen damit einem Trend bei etlichen Wildarten, die als Kulturfolger ein hohes Anpassungspotenzial an sich verÀndernde Umweltbedingungen zeigen, die Jagdstrecke von Wildschweinen nimmt ebenfalls stark zu.

Literatur

Fischer ML et al. (2016): Assessing and predicting the spread of non-native raccoons in Germany using hunting bag data and dispersal weighted models. Biological Invasions, Band 18, Januar 2016, S. 57-71. Link